Unsere Lagen

Der Name „Ahr“ geht auf das keltische Wort „Aha“ für Wasser zurück. Hier bei uns gräbt sie sich in einer tiefen und steilen Schlucht mit schroffen Felsen und Klüften ins Ahrgebirge. Das ist nicht nur ein wildromantischer, malerischer Anblick, sondern zugleich die Grundlage für den Anbau von Rotwein im „hohen Norden“ des Weinbaus. Schon die Römer hatten sich aufgrund der besonderen klimatischen Bedingungen, die das Ahrtal mit seinen steilen, optimal zur Sonneneinstrahlung geneigten Hängen bietet, hier angesiedelt. 

Das Gebiet liegt im Regenschatten der Eifel und des Hohen Venn, was zur Folge hat, dass wir aufs Jahr betrachtet über mehr Sonnenstunden verfügen. All das trägt dazu bei, dass hier im Sommer ein beinahe mediterranes Klima herrscht – wie geschaffen für das perfekte Ausreifen roter Rebsorten. Deshalb ist die Ahr zwar das drittkleinste Weinbaugebiet Deutschlands, jedoch die größte zusammenhängende Anbaufläche für Rotwein. 

 Der Großteil unserer Rebflächen befindet sich in Dernau, weitere Parzellen in den Gemeinden Neuenahr, Ahrweiler und Walporzheim. Die Toplagen Pfarrwingert, Kräuterberg, Sonnenberg und Silberberg zählen zu den besten in Deutschland mit ganz besonderen geologischen und klimatischen Bedingungen und sind als VDP.GROSSE LAGE® klassifiziert. Hier reifen die besten Weine mit komplexem Geschmack, expressivem Lagencharakter und besonderem Reifepotenzial. Trockene Weine aus VDP.GROSSER LAGE® werden als VDP.GROSSES GEWÄCHS® bezeichnet. 

Vor allem der Spätburgunder ist in der Lage, diese ganz besonderen und individuellen Terroirs extrem charakteristisch wiederzugeben, indem mal Frucht und Fülle im Vordergrund stehen und mal eher eine kräutrige Würze und die Mineralik. Unsere einzige Aufgabe im Keller ist es dann, diese individuellen Charakteristiken auf sensible Weise zu erhalten und herauszuarbeiten.

Die Lagen

Sonnenberg

Der Name Sonnenberg spricht für sich: Aufgrund seiner südlichen Ausrichtung und der günstigen Hangneigung profitiert diese hervorragende Lage von einer optimalen Sonneneinstrahlung und einem günstigen Mikroklima. Der Boden: ein skelettreiches Konglomerat aus Grauwacke und Grauwackeschiefer versetzt mit Lehmanteilen über Gehängelehm bis Löß- und Lößlehm. Hier fühlt sich der Spätburgunder besonders wohl und dankt uns den Platz an der Sonne mit voluminösen Weinen, die sich durch den Steinanteil des Bodens einen fruchtig-eleganten Charakter bewahren.

Pfarrwingert

Die katholische Pfarrkirche in Dernau ist bis heute Grundbesitzer in diesem Flurstück – daher der Name. Die besonders günstige südliche Exposition und die Hangneigung führen in Kombination mit dem leicht erwärmbaren Boden zu ei- nem vorteilhaften Mikroklima. Die hier vorkommende Grauwacke ist ein körniges Trümmersediment, das mit Tonschieferfragmenten zu einer sandsteinähnlichen Struktur verbacken ist. So bringt der Pfarrwingert ausgesprochen duftige Weine von subtiler Frucht und feiner Würze hervor.

Silberberg

Die Lage Silberberg in Ahrweiler ist zu 100% Steillage, die sich wie ein Parabolspiegel im Brennpunkt nach Süden ausrichtet. Die Weinberge liegen auf einer Höhe von 110 bis 180 m über NN. Diese süd-südwestliche Exposition bietet optimale Voraussetzungen für den Anbau von Spätburgundern. Die Lage bildet den Übergang von der oberen Ahr mit ihren Schiefer- und Grauwackeverwitterungsböden zu den Löß- und Lehmböden der unteren Ahr. Im Silberberg findet man daher vorwiegend Grauwacke, am Fuß sandigen Gehängelehm mit wenig Schiefer und Löß. Die hier angebauten Spätburgunder sind charaktervoll und feinfruchtig durch die Grauwacke und erhalten durch den Löß einen komplexen Körper. Der Name der Lage Silberberg geht wahrscheinlich auf die Römer zurück, die in der Nähe siedelten. Bei Ausgrabungen entdeckte man Schmelzöfen, die den Abbau von Silbererz an dieser Stelle bestätigen.

Kräuterberg

In Walporzheim schließt das weite, untere Tal der Ahr ab. Die Hänge werden steiler und gehen in Terrassenlagen über, die den hervorragenden Ruf einer der edelsten Ahr-Lagen begründen. Der Name geht möglicherweise auf die Römer zurück, die in der Nähe siedelten und hier aufgrund der guten klimatischen Gegebenheiten neben dem Wein auch Kräuter anbauten. Der Boden aus steinigem, feinsandigen Lehm mit Schiefer- und Grauwacke-Verwitterungsgestein, die Neigung und die intensive Sonneneinstrahlung erzeugen besonders hier ein fast mediterranes Kleinklima. So entsteht ein bukettreicher, kraftvoller Wein mit einer typischen „Kräuteraromatik“, die natürlich auch als Namenspate fungiert haben könnte.